Was ist eine Gleitsichtbrille? Klar und einfach erklärt

Unsere Augen nutzen optische Grundlagen, um das Sehen zu ermöglichen, wie beispielsweise die Anpassung der Linse, das Blenden bei Helligkeit oder die Erhöhung der Lichtempfindlichkeit im Dunkeln. Künstlich hergestellte optische Linsen, in Form von Brillen oder Kontaktlinsen, können Fehlsichtigkeiten korrigieren, auch wenn ihre Ursachen nicht beseitigt werden.

Wenn Fehlsichtigkeiten auftreten, denkt man oft zuerst an Brillen oder Kontaktlinsen. Der Optiker kann dabei ein "Aha-Erlebnis" vermitteln, wenn plötzlich ein zuvor mühsam lesbarer Text durch eine Brille völlig klar erscheint. Es gibt verschiedene Arten von Brillen, je nach Art der Fehlsichtigkeit, und einige können sogar mehrere Fehlsichtigkeiten gleichzeitig korrigieren. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Brillen bzw. Brillengläsern:

  • Einstärkenbrille
  • Gleitsichtbrillen

 

Die Einstärkenbrillen

Einstärkenbrillen verfügen über das gesamte Brillenglas hinweg über die gleiche Korrekturzone, was für die Korrektur einer einzelnen Fehlsichtigkeit ausreichend ist. Im Vergleich zu Mehrstärken- und Gleitsichtbrillen können die Brillengläser bei Einstärkenbrillen etwas kleiner gefertigt werden, da sie nur eine Korrekturzone pro Glas benötigen. Dies führt dazu, dass die Gläser bei Einstärkenbrillen im Allgemeinen etwas kompakter sind.

Die Verwendung von kleineren Gläsern bei Einstärkenbrillen ist besonders vorteilhaft bei Weitsichtigkeit. Im nahen Bereich wird durch die Brille geschaut, während der Blick in die Ferne leicht über das Brillenglas gehoben werden kann. Dies ermöglicht es, die Brille nicht ständig abnehmen zu müssen. Allerdings erfordert das Vorliegen von zwei Fehlsichtigkeiten den Einsatz von zwei verschiedenen Einstärkenbrillen, was häufig vorkommt. Doch dies kann als unkomfortabel empfunden werden, da man immer zwei Brillen mit sich führen und beim Wechsel von Nah- zu Fernsicht die Brille tauschen muss.



Die Gleitsichtbrillen

Gleitsichtbrillen sind aufgrund ihrer vielseitigen Vorteile beliebt, doch ihre Nachteile sind weniger bekannt. Im Wesentlichen ermöglichen Gleitsichtbrillen scharfes Sehen auf verschiedenen Entfernungen im Nah- und Fernbereich, was sie von Einstärkenbrillen und bifokalen Brillen unterscheidet, die nur zwei Korrekturzonen haben. Abhängig von der Fehlsichtigkeit können Gleitsichtbrillen den Bedarf an mehreren Brillen ersetzen.

Vorteile der Gleitsichtbrillen

Obwohl Gleitsichtbrillen teurer sind, entfällt der Kauf und die Nutzung mehrerer Brillen. Ab dem Alter von etwa 45 Jahren stellen viele Menschen Probleme im Nahbereich fest. Eine Lesebrille oder Einstärkenbrille kann helfen, wenn keine weitere Fehlsichtigkeit korrigiert werden muss. Die Gleitsichtbrille bietet hier klare Vorteile, da sie verschiedene Sehbereiche in einem Brillenglas vereint. Eine genaue individuelle Anpassung an die Augen und Sehbereiche ist jedoch erforderlich.

Gleitsichtbrillen haben positive Eigenschaften:

  • Sie ersetzen mehrere Brillen durch unterschiedliche Korrekturzonen.
  • Sie können mehrere Fehlsichtigkeiten korrigieren, einschließlich Hornhautverkrümmung.
  • Der Übergang zwischen den Sehbereichen ist weicher und fließender, was das Seherlebnis im Vergleich zu bifokalen Brillen angenehmer macht.
  • Gleitsichtbrillen können selbst bei starken Fehlsichtigkeiten von +/- 10 Dioptrien eingesetzt werden.

 

Die Nachteile der Gleitsichtbrillen

Obwohl Gleitsichtbrillen den Vorteil bieten, mehrere Brillen zu ersetzen, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass keine zweite Brille erforderlich ist. Es kann vorkommen, dass trotz Gleitsichtbrille eine zusätzliche Brille für längeres Lesen benötigt wird.

Brillen haben generell den Nachteil, dass der Kopf in der Regel ausgerichtet werden muss, um scharf zu sehen. Dies kann zu Muskelproblemen im Hals- und Wirbelbereich führen, einschließlich Verkrampfungen. Aus diesem Grund erfreuen sich Kontaktlinsen großer Beliebtheit, da hier die Bewegungen der Augen ausreichen und näher am natürlichen Sehverhalten sind als bei einer Brille.

Idealerweise wäre es natürlich, überhaupt keine Sehhilfen zu benötigen, um keine Kompromisse oder Nachteile eingehen zu müssen. In diesem strebenswerten Zustand kann ein Sehtraining als mögliche Alternative betrachtet werden, indem es durch richtiges und regelmäßiges Training versucht, die Fehlsichtigkeit ohne optische Hilfsmittel zu korrigieren.



Trotz Gleitsichtbrille eine weitere Brille?

Die Fähigkeit, auf verschiedenen Entfernungen scharf zu sehen, ist ein Vorteil, aber die Einschränkung auf kleine Sehbereiche stellt einen Nachteil dar. In Gleitsichtbrillen ist in der Regel das größte Sichtfeld für den Fernblick im Brillenglas eingearbeitet, was möglicherweise für Jäger von Vorteil ist, jedoch nicht den durchschnittlichen Alltag abdeckt. Da wir uns die meiste Zeit in Innenräumen aufhalten, ist der nahe und mittlere Sichtbereich (Raumbereich) für uns wichtiger.

Ein beträchtlicher Teil unserer Sehzeit wird für die Betrachtung von Bildschirmen verwendet, sei es am Computer, Laptop, Smartphone, Tablet oder Fernseher. Daher wird die großzügig angelegte Korrekturzone für die Fernsicht oft nicht benötigt. Aus diesem Grund reicht eine Gleitsichtbrille oft nicht aus. Beispielsweise bietet sie beim Lesen nur das untere Drittel des Brillenglases (abhängig von den eingearbeiteten Korrekturzonen). Für die Entfernung zum PC-Monitor oder Bildschirm des Laptops steht nur die mittlere Korrekturzone im oberen Teil des unteren Sichtbereichs zur Verfügung. Obwohl die Zonen individuell angepasst werden können, bleibt dies ein Kompromiss auf Kosten anderer Korrekturzonen. Im Gegensatz dazu bietet eine reine Lesebrille die optimale Korrekturzone zum Lesen über das gesamte Brillenglas verteilt.

 

Verzerrung von geraden Linien durch Brillengläser

Die Wölbung der Brillengläser kann dazu führen, dass gerade Linien optisch verzerrt erscheinen, insbesondere bei der ersten Verwendung einer Brille. Mit der Zeit passt sich das Gehirn jedoch an, und der Verzerrungseffekt wird beim Sehen immer weniger oder kaum noch wahrgenommen. In der Regel tritt dieser Effekt seltener und schwächer bei Einstärkenbrillen auf im Vergleich zu Gleitsichtbrillen. Je ausgeprägter die korrigierte Fehlsichtigkeit zwischen Nahzone und Fernzonen ist, desto stärker kann der Verzerrungseffekt sein.

Während der Anpassungsphase, deren Dauer individuell unterschiedlich ist, können vorübergehende Beschwerden wie Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Kopfschmerzen auftreten. Diese Symptome sollten jedoch nicht dauerhaft sein, wenn die Brille regelmäßig getragen wird. Obwohl der optische Verzerrungseffekt weiterhin vorhanden ist, blendet das Gehirn ihn im Laufe der Zeit aus.



Unschärfe im unteren Bereich von Gleitsichtbrillen

Die Korrekturzonen in Gleitsichtbrillen werden im Wesentlichen logisch an die jeweiligen Blickwinkel der Augen angepasst. Das bedeutet, dass der untere Linsenbereich für das Lesen auf kurze Entfernungen korrigiert wird. Wenn jemand eine Treppe hinauf- oder hinabgeht und dabei durch die Gleitsichtbrille nach unten auf die Stufen schaut, um nicht zu stürzen, wird diese Entfernung im Lesebereich der Gleitsichtbrille nicht berücksichtigt. Dadurch können die Stufen unscharf erscheinen, insbesondere wenn die Brille zum ersten Mal getragen wird, und der bereits erwähnte Verbiegungseffekt von geraden Linien kann hinzukommen.

Zu Hause sind uns die meisten Stufen und ihre Maße vertraut, und wir schenken ihnen kaum noch Aufmerksamkeit. In einer unbekannten Umgebung sieht das jedoch anders aus. In solchen Situationen ist es äußerst hilfreich, genau zu sehen, wohin der Fuß gesetzt wird. Für diese Fälle wird eine zusätzliche Brille mit einem speziellen Sichtbereich empfohlen, insbesondere für ältere Menschen, die bereits häufiger gestürzt sind. Nicht nur Stufen können eine Gefahr darstellen, sondern auch Unebenheiten wie Bordsteinkanten oder Wurzeln im Freien. Gleiches gilt für auf dem Boden liegendes Spielzeug oder andere Gegenstände.



Die Einschränkungen von Gleitsichtbrillen

Im Gegensatz zum gesunden Auge, das flexibel verschiedene Entfernungen scharf stellen kann, sind diese Entfernungen in einer Gleitsichtbrille durch die Positionierung der Korrekturzonen im Brillenglas festgelegt. Das Objekt muss sich in einer Achse mit der benötigten Korrekturzone und dem Auge befinden. Die Gleitsichtbrille bietet also keine variable Anpassung, sondern eine Auswahl, abhängig von der gerade betrachteten Korrekturzone. Dafür ist eine bestimmte Grundposition der Körperhaltung oder Kopfhaltung erforderlich. Wenn der Kopf nach hinten geneigt wird, rutscht automatisch die Korrekturzone für den Nahbereich vor das Auge. Um TV scharf sehen zu können, muss der Kopf und der Körper in aufrechter Position sein. Das Gleitsichtbrillen-Konzept funktioniert nicht gut, wenn man im Liegen fernsieht oder den Kopf an die Sofalehne lehnt, was oft den Bedarf an einer weiteren Brille hervorruft.

 

Bewegungseinschränkungen des Kopfes bei Gleitsichtbrillen

Nacken- oder Haltungsprobleme sind nicht ungewöhnlich und treten vermehrt bei älteren Menschen auf, genauso wie die Alterssichtigkeit. In Verbindung mit einer Gleitsichtbrille können jedoch Probleme auftreten. Die Gleitsichtbrille muss mit dem Kopf in der richtigen Position zum Sehbereich ausgerichtet sein, da sonst durch die falsche Korrekturzone geblickt wird. Dieses Problem tritt bei Einstärkenbrillen nicht auf, da die Augen in jedem Winkel immer durch die richtige Korrekturzone schauen.

Schon bei den Messungen am Auge muss die Einschränkung der Kopfbewegungen berücksichtigt werden. Alternativen zur Gleitsichtbrille, wie eine Arbeitsplatzbrille oder Einstärkenbrille, sind oft besser geeignet.

Umgekehrt kann eine Gleitsichtbrille auch zu Problemen mit den Hals- und Nackenmuskeln führen, wenn das Sehen nur durch eine unnatürliche Körperhaltung scharf wird. Gleitsichtbrillen sind auf Fernsicht bei normaler Kopf- und Körperhaltung optimiert. Für längeres Arbeiten an Bildschirmen im Nahbereich sind sie nicht im gleichen Maße optimiert. Automatisch nimmt der Träger dann eine eher unnatürliche Kopfhaltung ein, um trotzdem scharf sehen zu können. Langfristig können bei solchen unnatürlichen Haltungen jedoch Probleme auftreten. Wenn solche Probleme erst nach dem Tragen einer Gleitsichtbrille auftreten, ist eine speziell angepasste Arbeitsbrille möglicherweise die bessere Wahl.


Gleitsichtbrillen beeinflussen die Körperhaltung

Im Unterschied zum gesunden Auge, das variabel auf unterschiedliche Entfernungen fokussieren kann, sind die Entfernungen in einer Gleitsichtbrille durch die Positionierung der Korrekturzonen im Brillenglas festgelegt. Das Objekt muss sich mit der benötigten Korrekturzone und dem Auge in einer Achse befinden. Die Gleitsichtbrille arbeitet nicht variabel, sondern bietet eine Auswahl je nachdem, durch welche Korrekturzone gerade geblickt wird. Dies erfordert eine bestimmte grundlegende Körper- und Kopfhaltung. Wenn der Kopf nach hinten geneigt wird, verschiebt sich automatisch die Korrekturzone für den Nahbereich vor das Auge. Um TV scharf zu sehen, muss der Kopf und Körper in aufrechter Position sein. Das Fernsehen im Liegen oder das Abstützen des Kopfes durch die Sofalehne funktioniert bei Gleitsichtbrillen nicht optimal, was oft den Bedarf für eine zusätzliche Brille aufkommen lässt.


Die Akkommodation verschlechtert sich im Laufe der Zeit

Mit zunehmendem Alter nimmt die Akkommodation ab, wobei dieser Prozess in der Regel im Alter von 60 bis 65 Jahren zum Stillstand kommt. Bereits ab dem 40. bis 45. Lebensjahr beginnt dieser Prozess, was dazu führt, dass die Gleitsichtbrille etwa alle 4 Jahre erneut angepasst werden muss. Die fortschreitende Verschlechterung führt auch zu einer stärkeren Korrektur im Lesebereich, was den Sehbereich verkleinert.



Gleitsichtbrillen sollten größer sein

Die Notwendigkeit einer Aufteilung in viele Korrekturzonen erfordert Platz auf dem Brillenglas, um einen akzeptablen Sehbereich zu gewährleisten. Daher sind die Gläser in der Regel größer. Obwohl nicht jeder Fan davon ist und sich lieber kleine, unauffällige Gläser wünscht, wird davon abgeraten. In kleineren Gläsern schrumpfen natürlich auch die Sehbereiche.

Problem der Zentrierung

Die Herstellung einer Gleitsichtbrille ist teuer und aufwendig. Das Erlangen der erforderlichen Messwerte ist ebenfalls deutlich anspruchsvoller als bei anderen Brillen. Bei der Anfertigung können leicht Fehler auftreten, sodass die einzelnen Korrekturzonen nicht an der richtigen Stelle liegen. Dies liegt nicht zwangsläufig am Optiker oder Hersteller, sondern kann von der Körperhaltung während der Messung abhängen.

Optiker verwenden moderne Mittel wie die Foto- und Videozentrierung, um präzise Messwerte zu erhalten. Diese sind so genau, dass sogar eine geringfügige Änderung der Körperhaltung das Ergebnis beeinflussen kann. Die Gleitsichtbrille sollte entsprechend der Körperhaltung im Alltag angefertigt werden. Wenn jedoch die Messung nach der Arbeit erfolgt und die Person bereits müde ist oder durch die Situation beim Optiker angespannt ist, wird genau diese Körperhaltung in den Korrekturzonen der Gleitsichtbrille festgehalten. Mit anderen Worten liefert die Gleitsichtbrille optimale Ergebnisse nur dann, wenn die gleiche Körperhaltung wie bei der vorherigen Messung beibehalten wird.



Fazit zu einer Gleitsichtbrille

Es mag einfach erscheinen, die zahlreichen Vorzüge einer Gleitsichtbrille in einem Prospekt aufzuzählen und den Eindruck einer perfekten Lösung zu vermitteln. Während eine Gleitsichtbrille zweifellos viele Anwendungen ermöglicht, geht dies auch mit vielen Kompromissen einher. Sie ist in bestimmten Bereichen jeder Brille für einen oder wenige spezifische Anwendungszwecke (wie Einstärkenbrillen oder bifokale Brillen) unterlegen.

Jede Brille hat mehr oder weniger ihre Vorteile, aber auch Nachteile. Die Gleitsichtbrille weist dabei die meisten Aspekte von beidem auf. Ein erfolgreiches Sehtraining kann dazu führen, dass keine Brille mehr erforderlich ist oder sich die Fehlsichtigkeit zumindest verbessert. Ein solches Training bietet die Möglichkeit, ohne Nachteile oder Risiken die natürliche Sehkraft zu fördern.

 

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