Schielen (Strabismus): Ursachen, Formen und Behandlung

In unserer heutigen digitalen Welt, in der Bildschirmarbeit und die Nutzung digitaler Geräte allgegenwärtig sind, sind unsere Augen häufig gestresst und überlastet. Die 20-20-20 Regel ist eine einfache und effektive Methode, um die Augen zu entspannen und digitalem Augenstress vorzubeugen.

Schielen – Haben Sie oder Ihr Kind dieses Problem? Hier sind die entscheidenden Informationen für Sie.

In der Regel sind beide Augen auf dasselbe Ziel ausgerichtet und fixieren es gemeinsam. Beide Augen nehmen dabei jeweils ein etwas unterschiedliches Bild wahr. Das Gehirn synchronisiert diese verschiedenen Bilder automatisch und kombiniert sie zu einem einzigen, einheitlichen Bild. Das bedeutet, dass das Gehirn automatisch die unterschiedlichen Blickwinkel ausgleicht!

Wenn jedoch jemand schielt, weicht ein Auge oder sogar beide Augen von der gemeinsamen Blickrichtung ab. Zum Beispiel kann ein Auge beim Versuch, einen Gegenstand zu fokussieren, nach außen abweichen. In solchen Fällen ist das Gehirn nicht mehr in der Lage, die Bilder ordnungsgemäß zu verschmelzen. Der Betroffene erlebt Doppelbilder.

Der umgangssprachlich als "Silberblick" bezeichnete Zustand ist keineswegs harmlos oder niedlich. Es handelt sich nicht nur um eine einfache Unregelmäßigkeit, sondern oft um eine Sehbeeinträchtigung, die das beidäugige und dreidimensionale Sehen stört. Wenn Sie oder Ihr Kind von Schielen betroffen sind, ist es daher dringend ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen!

Was ist ein Schielen?

Unter dem Begriff Schielen, auch als Strabismus bekannt, versteht man eine anhaltende oder wiederkehrende Fehlstellung eines einzelnen Auges (monolaterales Schielen) oder beider Augen (alternierendes Schielen). Die charakteristische Eigenschaft des Schielens liegt in der Abweichung der Blickrichtung, was zu einem deutlich erkennbaren Schielen führt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Schielen nicht immer offensichtlich ist und mitunter kaum sichtbare Ausprägungen haben kann. Dabei kann das abweichende Auge in verschiedene Richtungen schielen, sei es nach innen oder außen (Einwärts- bzw. Auswärtsschielen), nach unten oder oben (Höhenschielen), mit einer Verrollung (Verrollungsschielen) oder einer Kombination dieser Abweichungen.

 

Was sind die Ursachen für Schielen?

Schielen tritt auf, wenn ein Ungleichgewicht in der Augenmuskulatur besteht. Jedes Auge verfügt über sechs äußere Muskeln, die die Bewegung des Augapfels steuern, sowie zwei innere Muskeln, die für die Regulierung der Pupillengröße und die Steuerung des Nah- und Fernsehens verantwortlich sind. Beim Schielen gerät das Gleichgewicht dieser Augenmuskeln aus der Balance. In Fällen von latentem Schielen kann dieses Ungleichgewicht von selbst korrigiert werden. Bei anderen Formen des Schielens ist jedoch eine eigenständige Korrektur nicht mehr möglich, was zu einem manifesten, ständig vorhandenen Schielen (Heterotropie) führt.

 

Die Ursachen für Schielen können vielfältig sein, da es sowohl angeboren als auch erworben auftreten kann. Es kann genetische Ursachen haben, auf Risikofaktoren während Schwangerschaft oder Geburt zurückzuführen sein, auf Refraktions- und Brechungsfehler der Augen beruhen oder durch Verletzungen ausgelöst werden.

Diagnose von Schielen

Der Augenarzt beginnt üblicherweise damit, andere mögliche Augenerkrankungen auszuschließen, insbesondere sekundäres Schielen. Falls keine weiteren Auffälligkeiten neben dem Schielen festgestellt werden, führt der Arzt weiterführende Untersuchungen durch, um eine genaue Diagnose zu stellen. Hierbei kommen verschiedene Sehtests zum Einsatz, die bereits für Kleinkinder geeignet sind. Zusätzlich sind spezielle orthoptische Tests von großer Bedeutung, um das beidäugige Sehen zu untersuchen. Einer der bekanntesten Tests ist der Ab- und Aufdeck-Test, bei dem ein Auge abwechselnd ab- und aufgedeckt wird. Die Orthoptistin beobachtet dabei mögliche Veränderungen in der Augenstellung, die zur Diagnose von Schielen führen können.

Es ist wichtig zu betonen, dass bei Schielen immer ein Arzt aufgesucht werden sollte, besonders wenn es neu auftritt. Eine präzise Diagnose erfordert eine umfassende Kenntnis des Sehapparates, daher sollte man niemals versuchen, Schielen selbst zu "diagnostizieren" oder gar zu behandeln. Bei jeglichem Verdacht auf Schielen ist eine professionelle ärztliche Untersuchung unerlässlich.

 

Verschiedene Formen von Schielen

Begleitschielen:

Begleitschielen tritt in der Regel im Baby- oder Kleinkindalter auf. Hier richten sich die Sehachsen beider Augen nicht automatisch auf dasselbe Objekt, und die unterschiedlichen Sichtwinkel bleiben auch bei Augenbewegungen bestehen – daher der Name "Begleitschielen". Die Stellungsabweichung der Augen ist in dieser Form des Schielens in allen Blickrichtungen gleich groß.

Lähmungsschielen:

Beim Lähmungsschielen versagen einer oder mehrere Augenmuskeln, was dazu führt, dass ein Auge schielt. Diese Schielform tritt häufig plötzlich auf und kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Ursachen können Verletzungen, Entzündungen oder Allgemeinerkrankungen sein. Auch angeborenes Lähmungsschielen ist möglich. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wird in der Regel durchgeführt, um die Ursache zu klären, und die Behandlung erfolgt dann durch den entsprechenden Facharzt.

Latentes Schielen – Heterophorie:

Beim latenten oder versteckten Schielen (Heterophorie) ist das Gleichgewicht zwischen den Augenmuskeln gestört, aber das Gehirn kann die unterschiedlichen Seheindrücke normalerweise automatisch ausgleichen und zu einem Bild verschmelzen. Betroffene schielen daher nur in bestimmten Situationen, wie nach langer PC-Arbeit, bei Müdigkeit, Stress, psychisch belastenden Ereignissen oder Erschöpfung. Daher auch die Bezeichnung „verstecktes“ Schielen.

Mikrostrabismus:

Besonders problematisch sind Mikrostrabismen, bei denen die Schielstellung kaum erkennbar ist. Der Schielwinkel ist so gering, dass er für Eltern oder Betroffene schwer zu erkennen ist. Anzeichen für Mikrostrabismus können Doppelbilder, verschwommenes Sehen, häufiges Zukneifen eines Auges, schiefe Kopfhaltung oder ungeschickte Bewegungen sein.

 

Mein Kind schielt – Was nun?

Schielen bei Babys

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Neugeborene bis zum zweiten oder dritten Lebensmonat gelegentliche Schielstellungen aufweisen. In dieser frühen Phase sind die Augen noch nicht perfekt aufeinander abgestimmt, da das Sehen erst erlernt werden muss. Es ist jedoch entscheidend zu beachten, dass solche Schielstellungen nur vorübergehend auftreten sollten. Bei länger anhaltendem Schielen ist es unerlässlich, einen Augenarzt aufzusuchen, um mögliche Ursachen abzuklären!

Es gibt jedoch auch Formen des frühkindlichen Schielens, die von Anfang an bestehen. In solchen Fällen sollte sofort ein (Augen-)arzt hinzugezogen werden, um mögliche Folgeerkrankungen zu verhindern.

Schielen bei Kleinkindern und Kindern

Kinder mit Schielen sollten stets von einem Augenarzt untersucht werden. Offensichtliches Schielen bei Kleinkindern und Kindern wird oft rechtzeitig erkannt, doch besteht ein erhöhtes Risiko bei subtilen Ausprägungen. Daher ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen, besonders wenn das Schielen neu auftritt.

Um mögliche Folgeerkrankungen und Sehbehinderungen zu minimieren, ist eine frühzeitige Therapie bei schielenden Kindern und Kleinkindern entscheidend. Zu diesem Zeitpunkt ist der Sehapparat noch flexibler und besser behandelbar, was eine optimale Grundlage für eine erfolgreiche Therapie bildet.

Welche Komplikationen können auftreten?

Das Sehvermögen zählt zu den grundlegenden Sinnen des Menschen. Sehstörungen, insbesondere bei Kindern, können die gesamte Entwicklung beeinflussen, und dies trifft auch auf das Schielen zu. Oftmals führt Strabismus dazu, dass das beidäugige Sehen beeinträchtigt wird.

Besonders bei einseitigem Schielen können häufig Folgeerkrankungen wie Amblyopie auftreten: Das Schielen führt dazu, dass Doppelbilder entstehen, gegen die sich insbesondere das kindliche Gehirn wehrt. Als Reaktion unterdrückt es einfach das Bild des schielenden Auges. Das schielende Auge wird gewissermaßen "abgeschaltet", was zur Entwicklung einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen kann. Der Bundesverband der Augenärzte Deutschland (BVA) schätzt, dass etwa 60 % aller schielenden Kinder auch von einer Amblyopie betroffen sind. Dies beeinträchtigt nicht nur das räumliche Sehvermögen, das sich bei betroffenen Kindern nicht ordnungsgemäß entwickeln kann, sondern macht auch das 3D-Sehen unmöglich. Insgesamt können sich daraus nicht nur Lernschwierigkeiten in der Schule ergeben, beispielsweise beim Lesenlernen oder in der Geometrie, sondern auch Probleme mit der Balance und Koordination. Im weiteren Verlauf können diese Komplikationen die Berufswahl und Lebensplanung erheblich beeinträchtigen. Das Risiko einer Erblindung durch Verletzungen am "guten" Auge ist ebenfalls erhöht.

Um solche langfristigen Auswirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Kinder frühzeitig an Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt teilnehmen. Auf diese Weise können Eltern ihren Kindern optimale Bedingungen für eine gesunde Sehentwicklung bieten.

 

Wie kann man Schielen behandeln?

Die Therapie des Schielens umfasst verschiedene Strategien: Einerseits ist es notwendig, die Auslöser des Schielens zu behandeln, während andererseits das Ziel darin besteht, den Schielwinkel zu minimieren und das beidäugige Sehen ohne Doppelbilder wiederherzustellen. Zusätzlich müssen bereits vorhandene Sehschwächen behandelt werden, beispielsweise durch die Anwendung einer Brille und die Okklusion (Abkleben) des dominanteren Auges.

 

Brillen als Symptombehandlung:

Brillen gelten oft als die erste Wahl bei der Behandlung von Schielen, insbesondere wenn die Fehlsichtigkeit als Hauptursache identifiziert wird. Die Idee dabei ist, durch die Korrektur der Fehlsichtigkeit den Schielwinkel zu minimieren und so das beidäugige Sehen zu fördern. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass Brillen in erster Linie eine Symptombehandlung darstellen. Sie adressieren die Auswirkungen des Schielens, nicht jedoch die zugrundeliegenden Ursachen.

 

Augentraining als alternative Herangehensweise:

In den letzten Jahren hat sich das Augentraining als alternative Methode zur Behandlung von Schielen etabliert. Diese Technik zielt darauf ab, die Augenmuskulatur zu stärken und die Koordination zwischen beiden Augen zu verbessern. Durch gezielte Übungen sollen die Augen wieder in Einklang gebracht und der Schielwinkel minimiert werden. Durch das Augentraining wir so wirklich die Ursache an der Wurzel behandelt, damit das Schielen endgültig verschwindet.

 

Die Wirksamkeit von Augentraining:

Trotz der wachsenden Popularität und positiven Erfahrungen von Augentraining gibt es unter den Augen-(ärzten) uneinheitliche Meinungen über dessen Effektivität. Aber tatsächlich berichten immer mehr Menschen von positiven Ergebnissen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Augentraining von Person zu Person variieren kann. Viele Anwender berichten von verbessertem Sehkomfort, gesteigerter Augenmuskulatur und einer allgemeinen Verbesserung ihrer Sehfähigkeiten.

 

Ganzheitlicher Ansatz zur Schielbehandlung:

Ein holistischer Ansatz zur Schielbehandlung könnte die Kombination von Brillen und Augentraining sein. Während Brillen die Symptome korrigieren, kann Augentraining dazu beitragen, die Ursachen anzugehen und die Muskulatur zu stärken. Es ist jedoch wichtig, solche Ansätze in Absprache mit einem qualifizierten Unterstützung zu verfolgen, um sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse und Ursachen des Patienten angemessen berücksichtigt werden.

Insgesamt bleibt die Behandlung von Schielen ein komplexes Thema, das auf individuellen Unterschieden basiert. Während Brillen eine wichtige Rolle spielen können, öffnet Augentraining die Tür zu alternativen Ansätzen. Konsultieren Sie immer einen Facharzt, um die beste Behandlungsstrategie für Ihre persönliche Situation zu ermitteln.

 

Fazit

Insgesamt ist Schielen eine komplexe Augenfehlstellung, die verschiedene Ursachen haben kann. Die frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um langfristige Sehprobleme zu verhindern. Eltern sollten auf Anzeichen von Schielen bei ihren Kindern achten und regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen lassen. 

Denn Schielen kann nicht nur physische Auswirkungen auf die Sehkraft haben, sondern auch psychosoziale Auswirkungen haben. Menschen, die an Schielen leiden, fühlen sich weniger selbstbewusst und haben Schwierigkeiten beim sozialen Umgang.

Die Fortschritte in der Augenheilkunde bieten heute eine Vielzahl von Behandlungsoptionen, die individuell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind. Es ist wichtig, das Bewusstsein für Schielen zu schärfen und die Bedeutung von Augenuntersuchungen als präventive Maßnahme zu betonen.

 

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